Lautstärkeampel mit Klassenbelohnung
In der Klasse wird es unruhig und ich möchte sie nicht immer in ihrer Arbeit unterbrechen und sie daran ermahnen, dass sich so gewisse Kinder nicht konzentrieren können. Wie kann ich ohne Unterbrechung diese Wirkung erzielen?
Dazu habe ich meinen Mond, den ich jeden Morgen auf grün schalte. Grün bedeutet, dass die Klasse in angemessener und lernförderlicher Lautstärke arbeitet. Wenn es unruhig wird und dies über eine etwas längere Zeit, stelle ich den Mond auf gelb. Das bewirkt jeweils eine sofortige Beruhigung im Klassenzimmer, da ich ihnen nonverbal zu verstehen gebe, dass sie zu laut arbeiten und andere sich vermutlich nicht konzentrieren können. So müssen sie wieder etwas mehr Rücksicht nehmen und leiser arbeiten.
Sollte es ganz unruhig sein, kann ich den Mond auch auf rot stellen.
Die Kinder haben natürlich auch die Chance, dass sich der Mond wieder besser färbt, also von rot zu gelb oder von gelb zu grün. Dies geschieht, wenn sie sich nach der Farbänderung wirklich wieder ruhig verhalten über eine längere Zeit. Das Schöne daran ist, dass sich die Kinder gegenseitig daran erinnern und unterstützen, ruhig zu arbeiten, weil sie nur gemeinsam den grünen Mond stehen lassen können.
Die Farbe gibt am Ende des Tages an, wie viele Steine in den Klassentopf gelangen. Bei grün sind es zwei, bei gelb einer und bei rot keiner. Der Topf hat jeweils Markierungen, wo die nächste Klassenbelohnung auf sie wartet. Dies kann ein Film sein, gemeinsames Mittagessen oder andere abgemachte Ziele.
Sanduhr und Klangschale
Die Klangschale symbolisiert den Kindern, dass sie ruhig sein sollen. Die Anzahl Anschläge zeigt ihnen, ob sie ruhig dort stehen/sitzen bleiben sollen, wo sie sind (1x Anschlagen), ob sie sich an den Platz zurücksetzen sollen (2x Anschlagen) oder ob sie in den Kreis kommen müssen (3x Anschlagen).
Das zweite stimmschonende Instrument ist meine Sanduhr. Jeder kennt die Situation, man erklärt oder fragt etwas oder die Kinder sollten Material hervornehmen oder versorgen und beginnen dabei miteinander zu sprechen. Früher musste ich immer sagen „okay ich würde gerne fortfahren“ und heute habe ich die Sanduhr, um diese Zwischengespräche zu vermeiden. Sobald sie mit unangemessenen Gesprächen beginnen, drehe ich die Sanduhr und so fliesst die vertrödelte Zeit in den unteren Teil der Sanduhr. So sammelt sich während einer Woche Zeit an, die wir nicht brauchen konnten und diese holen wir jeweils am Donnerstag nach, indem wir um 11.00 Uhr die Sanduhr umdrehen und die Zeit zurücklaufen lassen, welche von ihrer Spielsportstunde weggeht.
Zu Beginn kommt die Sanduhr bestimmt etwas mehr zum Zug und mit der Zeit wurde sie bei der letzten Klasse immer weniger gebraucht und es herrschte eine viel angenehmere und lernfreundlichere Atmosphäre. Zusätzlich erinnern sie sich gegenseitig daran, ruhig zu sein und ich muss das nicht ständig tun.
Ich bin fertig! Was kann ich tun?
Wer kennt diese Frage nicht? Um diese Frage nicht ständig zu hören, hatte ich früher Stäbchen, welche sie ziehen konnten. Doch dann habe ich das Ganze etwas überarbeitet und schöner gestaltet 🥰 Zusätzlich macht es den Kindern mehr Spass, wenn sie am Rand drehen dürfen. 😊
Dies ist eines meiner Must-Haves, da es einem unnötige Fragen erspart.
Handzeichen
Seit eineinhalb Jahren benutzen wir in der Klasse Handzeichen, um verschiedene Dinge zu symbolisieren, ohne den Unterricht zu unterbrechen.
Wer kennt es nicht: Man stellt eine Frage und 10 heben die Hand. Jemand muss auf’s WC, ein anderer will etwas fragen und man möchte eigentlich jemanden aufrufen, der die Antwort zur gestellten Frage gibt. Daher haben wir abgemacht, welches Handzeichen was bedeutet:
☝️Ich habe die Antwort
✋Ich möchte etwas fragen
✊Ruhe! (oder auch Schweigestein genannt von meinen Bardandos 😂)
👌Ich habe es verstanden und kann selbstständig arbeiten
🤙Ich habe es noch nicht ganz verstanden und brauche nochmals eine Erklärung
✌️Ich möchte etwas trinken
🤞Ich muss zur Toilette
So weiss ich, wer mir was mitteilen möchte und kann während dem Einholen der Antworten andere Bedürfnisse wie den Toilettengang mit Kopfnicken bestätigen oder Kopfschütteln ablehnen. Probleme werden gelöst und der Unterrichtsfluss nicht gestört, da wir Antworten sammeln und anschliessend die Fragen klären und nicht plötzlich aufgrund einer Zwischenfrage völlig vom Thema abschweifen und wieder von vorne beginnen müssen.
Wenn ich etwas erklärt habe und wissen will, ob das soweit verständlich war, antworten mir die Kinder mit Handzeichen 👌🤙 So weiss ich, bei wem ich vorbeigehen muss oder zu mir hole, um nochmals eine Erklärung zu liefern und kann die anderen arbeiten lassen.
Natürlich besprechen wir beim Trinken und dem Toilettengang, wann dies überhaupt angebracht ist, zu fragen und wann nicht.